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Der Dirigent

Martin Lentz

Von Außen betrachtet könnte man vermuten, dass Martin als Dirigent des Orchesters unser Chef ist und über allen steht. In Wirklichkeit gehört Martin jedoch für uns zur Gruppe wie alle anderen. Gemeinsam haben wir halb Europa bis in die entlegensten Ecken bereist, waren frei Schnauze wandern, haben zusammen Städte erkundet, gemeinsame Abendessen auf langen Busfahrten genossen und die ein oder andere Träne bei Konzerten verdrückt.
 

Dass Martin den “schönsten Beruf der Welt” hat, zeigt sich auch darin, dass er beim traditionellen Fußballspiel auf Konzertreisen seit Jahren mit vollem Einsatz das Tor der Streicher hütet und im Sommer das ganze Orchester zu sich nach Hause zur Gartenarbeit mit anschließendem Grillen einlädt. Doch nicht nur dann gibt es ein leckeres Buffet, auch beim jährlichen Weihnachtsoratorium in seiner Diele oder beim Glas Wein am abendlichen Steg in Schweden zeigt sich, dass Martin ein Genießer ist. Dabei hat er immer passende Geschichten aus „alten Zeiten“ parat.

Martin ist der einzige, der das Feuerwerk bei „Musik und Licht am Hollersee“ nie sehen kann, und hat bei manchen Projekten so viel zu tun, dass er in der Mittagspause ein Nickerchen machen muss. Trotzdem ist er immer gut drauf und bleibt nach den Konzerten oft bis zum Schluss mit in der Kneipe. Weil er wie ein Kumpel für uns ist, können wir als große Gemeinschaft musizieren, gemeinsame Entscheidungen treffen und der Spaß kommt nie zu kurz. Mit seiner lockeren und unkomplizierten Art schafft er es immer wieder aufs Neue, uns Jugendlichen nicht nur für die Musik zu begeistern, sondern auch über uns hinaus zu wachsen und uns selbst zu engagieren. Selbst wenn es mal nicht so rund läuft, findet Martin durch sein kreatives Krisenmanagement eine Lösung und geht dabei auch noch auf die Wünsche des Orchesters ein.


Um in Worte zu fassen, was wir bisher mit Martin alles erlebt haben und was er für das Orchester bedeutet, ist dieser Text vermutlich zu kurz. Doch wenn ein Geburtstagskind Gummibärchen zur Orchesterprobe mitbringt und diese dann kurz darauf beim Proben auf den Dirigierstab gepiekst im Takt schwingen, dann weiß man, dass Martin seinen Beruf wirklich l(i)ebt.

 

Text von Mia und Julia mit Unterstützung von Joshi, Gerrit, Nicolai und Emma

Der gebürtige Hamburger spielte als Cellist und Kontrabassist in diversen Jugendorchestern bevor er an der Musikhochschule „Franz Liszt“ in Weimar Schulmusik zu studieren begann. Schon früh sammelte er Erfahrungen als Dirigent und übernahm im vierten Semester die Leitung des „Jugendkammerorchesters der Musik- und Kunstschule Jena“. Parallel begann Martin Lentz ein Dirigierstudium bei Prof. Frischmuth, ebenfalls in Weimar. 

Es folgten unter anderem die Gründung des „Landesverbandes Thüringen der Jeunesses Musicales Deutschland“ und die stellvertretende Schulleitung der Musik- und Kunstschule Jena. Desweiteren engagiert sich Martin Lentz als Gastdozent verschiedener Kurse bei der Jeunesses Musicales Deutschland. Im Dezember 2004 nahm die Barenboim-Said Foundation Kontakt mit Martin Lentz auf, worauf er ab 2005 sehr intensiv als Lehrer, Berater, Entwickler und Dirigent für das Musikausbildungsprogramm in den von Israel besetzten Gebieten – besonders Ramallah – tätig war.

 

Seine Verbundenheit mit der Neuen Musik spiegeln sich in einer Reihe von u. a. Erst- und Uraufführungen von Manfred Stahnke, "Unicorns Polyjump" (UA), Siegfried Müller, Concertino für Klavier und kleines Orchester (UA), Thilo Jaques, „Schwarz / Weiß“ (UA), Thilo Jaques "Einhorn"für Chor und Kammerorchester (UA auf der EXPO 2000) , Clemens Rynkowski, "intention please" für 2 Solo-Posaunen, BigBand und Sinfonieorchester, Matti Murto, Violinkonzert (DEA), E. Rautavaara „The True And The False Unicorn“ (DEA) wieder. Mit dem JSO und IYSO leitete er unter Anderem die Uraufführungen von "Seit er im Grabe liegt" von Mehran Sherkat Naderi und "Ufos first" für Theremin und Orchester von Clemens Rynkowski. Beide Werke sind auch auf der JSO-CD "Aus der neuen Welt" zu hören.

In allen Bereichen, von Oper bis Musical, Alter Musik bis Cross-Over, pädagogischen bis professionellen Projekten, war und ist Martin Lentz bis heute engagiert. Ein Beispiel dafür sind die von ihm dirigierten Kooperationsprojekte der STÜBA-Philharmonie mit Clueso, der Blue Beans Big Band mit der Jenaer Philharmonie und dem Jugendorchester der Musik- und Kunstschule Jena mit der Jenaer Philharmonie.

Seit 2012 ist der vierfache Vater Leiter des Jugendsinfonieorchesters Bremen-Mitte mit welchem er bereits Konzertreisen durch ganz Europa unternahm und Projekte wie das "Internationale Jugendsinfonieorchester" durchführt. Auch das Junge Kammerorchester der Musikschule Bremen wird von ihm geleitet.

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